Binge-Eating-Störung

08.03.2019, 8.30 - 17.30, Olten

Binge-Eating-Störung: kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlung mit neuen erweiterten Ansätzen für das ambulante Setting

Der Workshop bietet einen vertieften Einblick in die Phänomenologie, Ätiologie und Behandlung der Binge-Eating-Störung (Essanfallsstörung). Es handelt sich dabei um die Essstörung welche in der Allgemeinbevölkerung mit einer Lebenszeitprävalenz von 2-4% am häufigsten vorkommt; im Vergleich zu anderen Essstörungen sind öfter auch Männer davon betroffen. In subklinischer Ausprägung sind Essanfälle noch deutlich häufiger und kommen oft im Rahmen von Impulskontrolldefiziten und Emotionsregulationsschwierigkeiten vor.

Im Kurs wird ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Therapiekonzept zur ambulanten Behandlung der Binge-Eating-Störung vorgestellt. Die Durchführung wird in unterschiedlichen Settings (Einzel- und Gruppenpsychotherapie) und Intensität vorgestellt. Dies beinhaltet auch angeleitete Selbsthilfe mit einem Online-Behandlungsprogramm sowie die Nachbehandlungsphase mit Auffrischungssitzungen.

Die Inhalte im Workshop werden über Fallbeispiele, theoretische Inputs und praktische Übungen vermittelt. Multifaktorielle Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Binge-Eating-Störung werden erarbeitet und diskutiert. Therapeutischen Interventionsmöglichkeiten werden davon abgeleitet und eingeübt.

Inhaltlich konzentriert sich das vorgestellte Therapiekonzept auf die Erstellung eines individuellen Ätiologiemodells, auf die schrittweise Zielerreichung, die Problemanalyse (ABC-Modell) und das Ableiten von Auslöser- und Reaktionskontrollstrategien (Notfallkärtchen). Des Weiteren wird im Workshop ein modularer Aufbau der Behandlung thematisiert, welcher es erlaubt, die Behandlung mit zusätzlichen Modulen zu ergänzen. Als Zusatzmodule werden im Workshop die Arbeit an dysfunktionalen Kognitionen, der Umgang mit einer ausgeprägten Körperbildunzufriedenheit sowie mit Schwierigkeiten bei der Impuls- und Emotionsregulation vertieft. Dabei kommen u.a. Interventionen aus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie zum Einsatz. Viele der vorgestellten Behandlungsansätze sind auch auf andere Essstörungen anwendbar.

Zielgruppe

praktizierende PsychotherapeutInnen, Psychologen/Psychologinnen, PsychiaterInnen

Anerkennung

Kann bei der FSP als Fortbildung angegeben werden (8 Arbeitsstunden).

Das Veranstaltungsprogramm der SGVT ist als Fortbildung SAPPM mit 6.5 Credits und SGPP mit 7 Credits anerkannt.

ReferentIn

Dr. phil. Andrea Wyssen

Dr. phil. Andrea Wyssen studierte an der Universität Fribourg (Schweiz) Klinische Psychologie. 2011 schloss sie ihr Studium ab und war danach Assistentin und Doktorandin bei Prof. Dr. Simone Munsch am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Fribourg. Ihre Dissertation verfasste sie zum Thema des Einflusses von Medien auf das Körperbild und Essverhalten junger Frauen und Männer. Während Ihrer Assistenzzeit arbeitete sie therapeutisch am Zentrum für Psychotherapie der Universität Fribourg.

Andrea Wyssen hat eine Weiterbildung in Psychotherapie (Kognitive Verhaltenstherapie) an der Universität Basel absolviert. Seit 2016 ist sie an der Privatklinik Aadorf als Psychotherapeutin tätig und führt zudem ein Projekt zur Behandlungsevaluation in der Klinik durch. Des Weiteren hat sie Lehraufträge an der Universität Fribourg und arbeitet als PostDoc in einem Projekt zur Entwicklung und Evaluation eines Online-Behandlungsprogramms zur Therapie der Binge-Eating-Störung.

Weitere Informationen unter:

http://www.unifr.ch/psycho/staff/wyssen-andrea

https://bes-online.unifr.ch/de      

Kursdetails

  • 08.03.2019, 8.30 - 17.30
  • 1 Tag, 8 Arbeitsstunden à 50 min.
  • Maximale Teilnehmeranzahl: 25

Kursort

Olten

Kosten

  • CHF 200 für SGVT Mitglieder
  • CHF 270 für nicht-Mitglieder

Anmeldung

Dieser Kurs ist bereits ausgebucht.